Niacin (Vitamin B3): Mangel, Tagesbedarf und Wirkung
Niacin (Vitamin B3) ist für die Funktion der Nerven unerlässlich. Es ist am Aufbau verschiedener Neurotransmitter wie Serotonin beteiligt. Erbsen, Vollkorn-Roggen und Grünkohl enthalten besonders viel Niacin.
Was ist Niacin?
Der Begriff Niacin fasst die Vitamine Nicotinsäure, Nicotinsäureamid und die Coenzyme Nicotinamid-adenin-dinukleotid (NAD) und Nicotinamid-adenin-dinukleotid-phosphat (NADP) zusammen.
Niacin wird zur Gruppe der B-Vitamine gezählt und auch Vitamin B3 genannt.
Niacinmangel
Niacinmangel ist charakterisiert durch die sogenannte 3-D-Symptomatik: Dermatitis (anormale Hautveränderung), Diarrhöe und Demenz.
Symptome eines Mangels an Vitamin B3
Ein Mangel an Vitamin B3 führt über folgende Symptome
- Appetit- und Gewichtsverlust
- Unwohlsein
- Schlaflosigkeit
- Schwindelanfällen
letztendlich zur Pellagra. Eine partielle Atrophie (Gewebeschwund) der Darmschleimhaut ist die Ursache der Diarrhöe und als Ursache der neuropsychiatrischen Veränderungen wird vorwiegend ein Mangel an Serotonin im Gehirn angesehen.
In Entwicklungsländern sind Proteinmangel und einseitige Ernährung mit Mais oder Sorghumhirse die häufigsten Ursachen von Pellagra. Meist entstehen Pellagra-Symptome durch Alkoholismus, erhöhten Verbrauch an Tryptophan bei der Serotoninsynthese oder bestimmte Krankheiten wie die vererbliche Hartnup-Krankheit.
Der Niacinstoffwechsel kann aber auch durch verschiedene Arzneimittel an unterschiedlichen Stellen gestört sein und so ein Niacinmangel hervorrufen werden. Ein Mangel an Niacin ist eher selten, da es auch aus der Aminosäure Tryptophan hergestellt werden kann, welches ein Bestandteil von Eiweißen ist und eine "normale" Ernährung relativ reich an Proteinen ist.
Dosierung von Vitamin B3
Wie hoch ist der Niacin-Tagesbedarf?
Der Tagesbedarf an Niacin ist nicht eindeutig bestimmbar. Der menschliche Organismus kann einen Teil von den mit der Nahrung zugeführten Proteinen in Leber und Niere direkt in NAD und NADP umwandeln. So setzt sich die gesamte Versorgung mit Niacin aus einem exogenen Anteil aus der Nahrung und einem endogenen Anteil aus dem Tryptophanstoffwechsel zusammen.
Daher wird der Niacinbedarf beziehungsweise die wünschenswerte Höhe der Zufuhr in "Niacinäquivalenten" angegeben. Dabei entspricht ein Niacinäquivalent entweder 1mg Nicotinsäure oder 60mg Tryptophan, da im Stoffwechsel aus 60mg Tryptophan theoretisch 1mg Niacin gebildet werden kann.
Aufgrund des endogenen Syntheseweges kann der Niacintagesbedarf nur geschätzt werden. Dieser geschätzte tägliche Bedarf an Niacin beträgt je nach Alter, Geschlecht und Gewicht laut DGE 5mg bis 16mg Niacinäquivalente.
Folgen und Symptome einer Überdosierung
Eine akute Überdosierung von Niacin kann zu Hitzegefühl, Hautausschlag, Juckreiz und Erbrechen führen. Chronisch zu hohe Nicotinsäuredosen können Sodbrennen, Appetitlosigkeit, Durchfall und eventuell Leberschäden verursachen. Nebenwirkungen werden auch bei hohen Dosen an Niacin nur sehr selten beobachtet.
Vorkommen: In welchen Lebensmitteln ist Niacin enthalten?
In fast allen Lebensmitteln ist Niacin in den unterschiedlichsten Konzentrationen enthalten. Hierzulande steuern vor allem Fleisch, Fisch, Brot- und Backwaren, Bier, Kartoffeln sowie Milch- und Milchprodukte zur Niacinversorgung bei.
In tierischen Lebensmitteln kommt Niacin ungebunden vor, wodurch die Resorptionsrate des darin enthaltenen Niacins bei annähernd 100 Prozent liegt. In pflanzlichen Nahrungsmitteln ist Niacin überwiegend an Makromoleküle gebunden und wird daher vom Körper nur zu etwa 30 Prozent aufgenommen.
Besonders hoch ist der Gehalt an freier Nicotinsäure in geröstetem Kaffee.
Wirkung von Niacin
Niacin wirkt im Körper in Form der Coenzyme NAD und NADP in zahlreichen Oxidations- und Reduktionsvorgängen mit Hilfe von bestimmten Enzymen. Auch im Energiestoffwechsel, bei Glykolyse und Lipidsynthese spielen die Coenzyme eine wichtige Rolle.
Bei der Glykolyse, also dem Abbau von Glykose zur Energiegewinnung und Kohlenhydrat-Verwertung, agieren sie als Überträger von Hydridionen. Auch beim Aufbau von Fetten oder fettähnlichen Substanzen, genannt Lipidsynthese, sowie allgemein in Stoffwechselvorgängen kommt NAD und NADP die Rolle des Überträgers von Wasserstoffverbindungen zu.
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Vitamin B3 im Stoffwechsel
Aufnahme
Vitamin B3 liegt in der Nahrung zumeist in Form der beiden Coenzyme NAD und NADP vor. Die Resorption von Niacin erfolgt bereits im Magen, der Hauptteil der Aufnahme findet jedoch im Dünndarm statt, nachdem es zur freien Nicotinsäure aufgespalten wurde.
In niedriger Konzentration erfolgt die Resorption natriumabhängig beziehungsweise Carrier-vermittelt durch aktive Ionenkanäle. Nach höheren Dosen wird Vitamin B3 durch passive Diffusion aufgenommen. Nicotinsäure wird ebenfalls im gesamten Dünndarm rasch und nahezu vollständig resorbiert.
Speicherung
Im niedrigen Dosisbereich werden lediglich die Coenzyme NAD und NADP gespeichert und im Körper über den Blutkreislauf verteilt, nicht jedoch Niacin. Vitamin B3 findet man in allen lebenden Zellen. Ist die Versorgung ausreichend, wird Niacin in der Leber gespeichert.
Ausscheidung
Mit dem Harn werden meist N1-Methylnicotinamid und N1-Methyl-2-pyridon-5-carbonsäureamid als Endprodukte des Niacin-Stoffwechsels ausgeschieden.